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Mainfranken / Schweinfurt Stadt Zurück
 
02.06.2003 16:46

Hallelujah - die Freude am Singen
 
 
Deutschhof Hallelujah und Applausstürme für die musikantisch-frische, in englischer Sprache gesungene Aufführung von Georg Friedrich Händels "The Messiah" Teil II und III in der fast voll besetzten Kirche St.-Maximilian-Kolbe.

Schon nach dem weltberühmten Jubelchor im zweiten Teil gab es für den Schweinfurter Kammerchor begeisterten Beifall: Ebenso spontan, wie König George II bei der Uraufführung aufsprang, weil er glaubte, das Ende des Werkes sei gekommen. Doch Dirigent Udo Baake machte mehr aus diesem Händel als das 1741 angekündigte "Grand Musical Entertainment": nämlich eine lebendig-farbige , kontrastreiche Interpretation mit einem für Messias-Hörgewohnheiten kleinen Chor und kleinem Orchester.

Schon in der Chor-Triologie zu Beginn zeigen der Chor und das Arsatius Consort (Regensburg) ihr Können: Dynamisch ausgefeilt, voller Leidenschaft lassen die Sängerinnen und Sänger die Dramatik des "Schmerzensmannes" hörbar werden, gestalten fein die strenge Fuge, die Koloraturen, den pathetischen Schluss. Und das ausgezeichnete Regensburger Ensemble für Alte Musik (Georg Brunner) unterstreicht mit punktierten, harten Rhythmen das musikalische Geschehen.

Sehr gut gelingt auch das freudig-festliche "Lift up your heads" mit seinem Doppelchor-Effekt, der schwierige Chor "Let us break", das kraftvoll zupackende "Since by man" und der strahlende Schlusschor "Worthy is the Lamb" mit seinem Largo-Allegro-Wechsel und seiner "Amen"-Fuge. Chor und Orchester gestalten das Finale zu einem sieghaften Glaubensbekenntnis, gleichzeitig zeigen der Schweinfurter Kammerchor und sein Dirigent, mit wie viel Fleiß und Liebe zur Musik hier gearbeitet wird.

Aus dem Quartett der Gesangssolisten gehört der Abend zweifellos der jungen Sopranistin Margriet Buchberger, die mit leuchtender Stimme, makelloser Artikulation und packender Ausdruckskraft all den Händelschen Melodienzauber zum Blühen bringt. Ob in "But thou didst not leave", im wiegenden "How beautiful", im zuversichtlichen "I know" oder im innigen "If God be for us" - immer besticht sie durch ihre künstlerische Präsenz, ihre unaufdringliche Gestaltungskunst, mit der sie sich in Händels Melos fallen lässt.

Auch der junge Tenor Christian Heidecker verfügt schon über manche dieser sängerischen Qualitäten, etwa wenn er mit warmer Stimme und Strahlkraft die Koloraturen in "Thou shalt break" singt. Dem Bassisten Martin Blaufelder fehlt es noch an Erfahrung und auch Volumen, und der italienische Countertenor Giuseppe Conte in der Altpartie scheint ganz einfach den Sinn des englischen Textes nicht zu verstehen: Er singt seltsam unbeteiligt, matt und gleichförmig, klebt wie Blaufelder an seinen Noten.

Dieser fehlende Blickkontakt zum Publikum und vor allem zum Dirigenten signalisiert nicht nur Unsicherheit, sondern produziert sie ja gerade: Auch beim Chor geht so mancher Sängerin und manchem Sänger viel von der Feinheit des Dirigats von Udo Baake verloren, was einer Homogenität nicht gerade förderlich ist. Doch solche kleinen Unstimmigkeiten lassen sich verbessern, sind schnell vergessen bei der ansteckenden Musizierfreude des Kammerchors, bei der chorischen Geschlossenheit dieser kraftvollen Messias-Aufführung.

 
Von unserem Mitarbeiter Manfred Herker


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